Verringerung der Angstsymptome bei Patienten mit langer COVID nach einer vagalen Aurikular-Neuromodulationstherapie
Veröffentlicht in: Frontiers in Neurology Journal
Abstrakt
Die Studie untersuchte die Wirksamkeit der aurikulären vagalen Neuromodulationstherapie (AVNT) von Nurosym bei der Verringerung von Angstzuständen bei langen COVID-Patienten mit vorbestehenden Angstzuständen und Depressionen. Da sich die Symptome von Dysautonomie und Angst deutlich überschneiden, konzentrierte sich die Studie auf die Rolle des Vagusnervs bei der autonomen Regulation. Die Teilnehmer nahmen an einer 10-tägigen Nurosym-Therapie zu Hause teil, die zweimal täglich durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante und anhaltende Verringerung der Angstwerte, wobei große Effektgrößen auf einen starken Behandlungseffekt hinwiesen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Nurosym-Therapie durch die Modulation des Vagusnervs ein wertvolles Mittel zur Behandlung von Angstzuständen bei Patienten mit langen COVID-Zeiten sein könnte, was weitere Untersuchungen zum Verständnis der Mechanismen und zur Bestätigung der langfristigen Wirksamkeit und Sicherheit rechtfertigt.
Hintergrund und Ziele
Virusinfektionen können eine Dysautonomie verursachen, eine Erkrankung, die häufig durch ähnliche Symptome wie bei Angststörungen gekennzeichnet ist, z. B. erhöhte Nervosität und Panik. Jüngste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass diese Überschneidung der Symptome auf eine Beeinträchtigung des Vagusnervs zurückzuführen sein könnte, der eine Schlüsselrolle bei der autonomen Regulation spielt. Studien haben auch eine signifikante Korrelation zwischen einem verminderten Vagustonus und erhöhter Angst gezeigt, was die Bedeutung des Vagusnervs in der Pathophysiologie angstbedingter Symptome bei Dysautonomie unterstreicht. Ziel der Studie war es, festzustellen, ob Nurosym eine wirksame Behandlung zur Verringerung der anhaltenden Symptome bei Langzeit-COVID-19-Patienten sein könnte, insbesondere was die Linderung von Angstzuständen anbelangt.
Methoden
An der klinischen Studie nahmen Patientinnen teil, die unter anhaltenden Symptomen von Long COVID, insbesondere kognitiven Beeinträchtigungen, litten. Bemerkenswert ist, dass 37,5 % der Teilnehmerinnen bereits unter Angstzuständen oder Depressionen litten. Die Teilnehmerinnen erhielten eine 10-tägige Kur mit Nurosym, die zu Hause durchgeführt wurde. Jeder Tag bestand aus zwei 30-minütigen Sitzungen - eine am Morgen und eine am Abend. Die Intensität des Stroms wurde für jeden Teilnehmer individuell angepasst, um ein konstantes Kribbeln ohne Unbehagen zu erreichen. Ein besonderer Schwerpunkt der Studie lag auf der Messung der Angst, wobei das BURNS-Angstinventar verwendet wurde, ein standardisiertes Instrument zur Bewertung des Angstniveaus. Neben der Angst wurden auch sekundäre Ergebnisse in Bezug auf Depression, Müdigkeit, Schlafqualität und Geruchsfunktion untersucht. Die Angstwerte wurden mithilfe einer ANOVA mit wiederholten Messungen analysiert, um die Wirkung der Intervention über drei Zeitpunkte hinweg zu bewerten: vor der Intervention, nach der Intervention und nach einem Monat.
Ergebnisse
Die signifikante und anhaltende Verringerung der Angstwerte deutet darauf hin, dass Nurosym als wertvolle Behandlungsstrategie zur Bewältigung von Ängsten bei Patienten mit langer COVID angesehen werden könnte. Die großen Effektstärken (Cohen's d) weisen auf einen starken Behandlungseffekt von Nurosym bei der Verringerung der Angstsymptome der Teilnehmer hin.

Die Abbildung veranschaulicht die Veränderungen der Angst zu drei Zeitpunkten: vor der Intervention (D0: Tag 0), nach der Intervention (D10: Tag 10) und einen Monat nach Abschluss der Behandlung. Boxplots werden für nichtparametrische Daten verwendet, während Säulendiagramme parametrische Daten darstellen. Die Fehlerbalken stellen den Standardfehler dar. Das Signifikanzniveau ist mit ***p < 0,001 angegeben.
Die Analyse ergab signifikante Veränderungen während des Studienzeitraums (F(2, 46) = 14,46, p < 0,001). Bonferroni-bereinigte Post-Hoc-Tests zeigten deutliche Verbesserungen von der Ausgangssituation bis zur Zeit nach der Intervention (p = 0,001, d = 0,619) und von der Ausgangssituation bis zur 1-monatigen Nachbeobachtung, die sich weiterhin verbessern und 35 % erreichen (p < 0,001, d = 0,803).
Schlussfolgerung
Die Nurosym-Therapie ist vielversprechend, da sie nach der Behandlung anhaltende Vorteile bringt. Der Vagusnerv, ein wichtiger Bestandteil des parasympathischen Nervensystems, trägt zur Regulierung der Stimmung und der Stressreaktionen bei. Die Wirkung von Nurosym beruht auf der direkten Beeinflussung dieses Nervs, der offenbar dazu beiträgt, Ängste zu reduzieren, indem er stressbedingte Bahnen im Gehirn verändert. Diese Verbindung bietet eine plausible Erklärung für die bei den Patienten beobachteten Verbesserungen. Weitere Forschungsarbeiten sind erforderlich, um die Wirkungsweise von Nurosym zu verstehen und seine langfristige Sicherheit und Wirksamkeit zu bestätigen.
Schlüsselwörter
Neuromodulationstherapie; chronischer Stress; psychische Gesundheit; kognitive Beeinträchtigungen; Dysautonomie